Vom Glück eine Mentorin zu haben

Aus dem Leben von Seefeld.Style

Zum heutigen Tag der Frau möchte ich euch gerne eine persönliche Geschichte erzählen. Sie handelt davon wie glücklich ich bin, dass ich so viele wunderbare Frauen in meinem Leben habe. Eine ganz besondere Frau ist Ruth Grüninger, Grande Dame des Schweizer Modedesign. Als Mentorin hat sie mir mit Tipps und Kontakten geholfen und mich mit ihrer begnadeten Schnittmacherin verbunden.

Kennengelernt habe ich Ruth als sie in der Boutique Golden Carrot eine seefeld Hose kaufte. Wir kamen ins Gespräch und trafen uns ein paar Wochen später zum Kaffee. Ich war neugierig und nervös die "Erfinderin der Jerseyhosen" zu fragen, wie sie meine Hosen beurteilt. Aber die Chance, von ihr zu lernen wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Wir trafen uns also in einem Kaffee im Zürcher Seefeld und angespannt wie ein Schulmädchen vor einer Prüfung fragte ich Ruth Grüninger, wie sie mit ihrer seefeld Hose zufrieden ist und ob sie mir Tipps hätte, diese noch zu verbessern.

Ruth antwortete begeistert, dass sie die Hosen toll findet und gar nichts daran ändern würde. Die Hose sei ein super Basic für jeden Kleiderschrank. Wow! Mit so deutlichem Lob hatte ich nicht gerechnet... ich schwebe heute noch, wenn ich daran denke. Ich habe ja keine formelle Ausbildung als Modedesignerin, autodidaktisch habe ich mich tief in die Welt der Damenhosen eingearbeitet und Hosen gut zu machen ist kompliziert.

Die Liebe zum Detail und den Willen, es richtig und gut zu machen. Das sind die Werte, die mich mit der berühmten Designerin verbinden. Und als ich Ruth von den Problemen bei der Stoffproduktion (siehe meinen Blogpost "Fuck-Up Moments") und der Idee zu den Culottes erzählt habe, sagte sie zum mir: "Ach Sandra, jetzt habe ich mich gerade pensionieren lassen, aber was soll's - ich helf dir trotzdem." Sie hat mir Tipps gegeben, mir ihr kleines schwarzes Büchlein geöffnet und mich ihrer Schnittmacherin vorgestellt. Das Design der Culottes entstand bereits in Zusammenarbeit mit der St. Galler Schnittmacherin.

Was ich mit dieser Geschichte eigentlich sagen möchte (und wieso das nicht nur am Tag der Frau wichtig ist): Wir Frauen sollen aufhören zu denken, dass wir es alleine schaffen müssen. Wir sollen aufhören zu denken, dass unsere Arbeit nie gut genug ist. Und wir sollen anfangen mutig um Feedback zu bitten - und zwar lange bevor wir denken, wir seien "parat".

Wenn wir das tun und gleichzeitig bereit sind, auch anderen dabei zu helfen, dann können wir alles erreichen.

"Be strong enough to stand alone, smart enough to know when you need help, and brave enough to ask for it."
- Unbekannt

 

Foto v.l.: Sandra Grimmer, Ruth Grüninger im Pop-Up Store @Atelier 63.


Älterer Post Neuerer Post